Vitamin-A-Mangel bei Erwachsenen: Auswirkungen auf Gehirn, Stimmung und Konzentration

Veröffentlicht am 20. Oktober 2025 um 14:41

Vitamin A ist ein lebenswichtiger Nährstoff, der weit über seine bekannten Rollen für Augen, Haut und Immunsystem hinausgeht. Immer mehr Studien zeigen: Ein Mangel an Vitamin A kann auch die psychische Gesundheit und die Gehirnfunktion beeinflussen. Besonders bei Erwachsenen mit ADHS oder erhöhter Stressbelastung ist dies relevant, da Vitamin A direkt auf Neurotransmitter, Gehirnentwicklung und die Darm-Hirn-Achse wirkt.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich ein Vitamin-A-Mangel psychisch äußert, welche Mechanismen dahinterstehen und wie Sie Ihre Versorgung verbessern können.

Was ist Vitamin A und warum ist es wichtig?

Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, das in zwei Formen vorkommt:

  1. Retinol – aktive Form in tierischen Lebensmitteln wie Leber, Eigelb, Butter oder fettem Fisch.

  2. Carotinoide (z. B. Beta-Carotin) – pflanzliche Vorstufen, die der Körper im Dünndarm in Vitamin A umwandeln kann.

Vitamin A erfüllt im Körper viele Aufgaben:

  • 🧠 Regulierung von Neurotransmittern wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin

  • 🔄 Unterstützung der Neuroplastizität und Gehirnentwicklung

  • 🛡️ Stärkung des Immunsystems

  • 🦠 Schutz der Schleimhäute, u. a. im Darm → wichtige Rolle für die Darm-Hirn-Achse

Psychische Symptome bei Vitamin-A-Mangel

Ein Mangel an Vitamin A kann sich deutlich auf Psyche und Gehirn auswirken. Typische Anzeichen bei Erwachsenen:

1. Konzentrationsprobleme und geistige Ermüdung

  • Schwierigkeiten, Aufgaben über längere Zeit zu fokussieren

  • Vergesslichkeit und verlangsamtes Denken

  • „Brain Fog“ – das Gefühl geistiger Trägheit

2. Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit

  • Niedergeschlagenheit, depressive Verstimmung

  • Emotionale Instabilität, schnelle Reizbarkeit

  • Geringe Stressresistenz

3. Schlafprobleme und Antriebslosigkeit

  • Müdigkeit trotz ausreichendem Schlaf

  • Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen

  • Reduzierte Motivation, Antrieb und Belastbarkeit

4. Weitere psychische Effekte

  • Nervosität und innere Unruhe

  • Verminderte Fähigkeit, neue Informationen aufzunehmen

  • Verstärkung von ADHS-Symptomen (z. B. Unaufmerksamkeit, Impulsivität)

Wie Vitamin A das Gehirn beeinflusst

1. Neurotransmitter

Vitamin A (Retinsäure) beeinflusst die Bildung und Funktion von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin.

  • Dopamin und Noradrenalin steuern Aufmerksamkeit, Motivation und Belohnungsverarbeitung

  • Serotonin reguliert Stimmung, Schlaf und Impulsivität

Ein Mangel kann diese Signalwege stören → Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit und depressive Symptome.

2. Gehirnentwicklung und Neuroplastizität

  • Retinsäure wirkt als Signalstoff für Zellwachstum, Reparatur und neuronale Plastizität

  • Fehlt Vitamin A, reagiert das Gehirn langsamer auf Reize, Lern- und Anpassungsprozesse werden erschwert

3. Darm-Hirn-Achse

  • Vitamin A stabilisiert die Darmschleimhaut

  • Ein Mangel kann zu einer gestörten Darmflora führen → beeinflusst Gehirnfunktionen, Stimmung und Stressresistenz

4. Entzündungshemmung

  • Vitamin A wirkt entzündungshemmend im Nervensystem

  • Ein Mangel kann niedriggradige Entzündungen fördern, die mit Depression, Müdigkeit und Reizbarkeit zusammenhängen

Ursachen für Vitamin-A-Mangel bei Erwachsenen

 

  • Ungünstige Ernährung (zu wenig Leber, Eier, Butter oder Beta-Carotin-haltiges Gemüse)

  • Fettarme Ernährung → Carotinoide können schlechter aufgenommen werden

  • Störungen der Fettverdauung (z. B. durch Leber- oder Gallenprobleme)

  • Darmprobleme oder chronische Entzündungen → beeinträchtigen Aufnahme und Umwandlung

  • Erhöhter Bedarf bei Stress oder chronischen Erkrankungen


 

Pflanzliche und tierische Quellen für Vitamin A

Karotten, Kürbis, Süßkartoffeln

 

Spinat, Grünkohl, Mangold

 

Tomaten, Papaya

 

Leber (Rind, Huhn, Kalb)

 

Eier (Eigelb)

 

Butter, Sahne, Käse

Beta-Carotin

 

Lutein, Beta-Carotin

 

Lycopin, Beta-Carotin

 

Retional

 

Retional

 

Retionol

Mit Fett zubereiten für bessere Aufnahme

 

Gekocht besser verwertbar - Vorsicht vor Vitaminverlust

Lycopin wird durch Erhitzen + Fett besser aufgenommen

 

Sehr hohe Mengen – nur einmal pro Woche

mittlere Menge

 

fettlöslich, mittlere Menge

 

Vorsicht bei potenziell "triggernden" Lebensmitteln

Tipps zur Vorbeugung und Versorgung

 

  • Bunte Ernährung: Orange, Rot, Grün auf dem Teller – reich an Carotinoiden

  • Fett einplanen: Öl, Nüsse oder Avocado steigern die Aufnahme

  • Fettlösliche Nährstoffe kombinieren: Vitamin A wird besser aufgenommen, wenn auch Fette vorhanden sind

  • Darmgesundheit unterstützen: Präbiotika, Probiotika, entzündungsarme Ernährung

  • Tierische Quellen gezielt einsetzen: Leber, Eier, Butter – in Maßen


 

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